BIOGRAPHISCHE SKIZZENDie hier gegebenen Ausführung sind keineswegs vollständig. Es sind nur "Skizzen", welche eine erste, oberflächliche Orientierung ermöglichen sollen. Alle mit "#" gekennzeichneten
biografischen Angaben sind nach Hofmann zitiert: Alle mit "*" gekennzeichneten
biografischen Angaben (Stand 1975) sind zitiert und übersetzt
nach: Die mit "#*" gekennzeichneten Angaben sind Kompilationen aus beiden Quellen. # ALVES, Rubem Azevedo, geb. 1933 in Minas Gerais, Brasilien. Theologiestudium am Presbyterianerseminar von Campinas. Magister der Theologie am Union Theological Seminary, New York. Promotion am Presbyterianerseminar von Princeton (Princeton Theological Seminary), New Jersey. Theologischer Mitarbeiter bei ISAL Professor für Philosophie und Sozialwissenschaften an der Universität von Sao Paolo. Mitglied der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Weltrats der Kirchen. Direktor eines religionswissenschaftlichen Instituts in Sao Paolo. Leiter der Studien über Kirche und Gesellschaft in Lateinamerika. Professor für philosophische Grundfragen der Sozialwissenschaften (Religionsphilosophie) an der Universität Sao Paolo. Trat im Protest gegen den Konservatismus aus der Presbyterianischen Kirche aus. #* ASSMANN, Hugo, geb. 1933 in Brasilien,
katholischer Priester, studierte Philosophie und Soziologie in
Brasilien, Theologie in Rom. Licentiat der Sozialwissenschaften,
Promotion in Theologie. 1962- 1965 gab er Kurse über
Theologie an der Theologischen Fakultät der
Jesuitentiochschule in San Leopoldo (Brasilien) und an der
Pontificia Universidad de Porto Alegre (Brasilien); 1966-1968
Coordinador de estudios an dem theologisch- philosophischen
Institut von Sao Paolo. 1969 Gastprofessur in Münster, 1971
Teilnahme an den Untersuchungen des 'Centro de Desarrollo
Integral' (=CEDI) in Oruro, Bolivien, über das 'politische
Bewußtsein der bolivianischen Minenarbeiter'; von 1971 bis
1975 Sekretär der 'Estudios de Iglesia y Sociedad en America
Latitia' (=ISAL) in Satitiago de Chile; seit dem Militärputsch
in Chile 1973 exiliert. Koordinator verschiedener internationaler
theologischer Kongresse über Kommunikationsmedien und sozial-
politische Fragen. Seit 1974 am Instituto de Investigaciones
Sociales an der Universität von San Jose, Costa Rica.
Mitarbeiter :im Vereinigten Evangelischen Seminar (= Escuela de
Ecumenismo, Seminario Unido de la Universidad Nacional) in Rio
Piedras, Puerto Rico.
#* BOFF, Leonardo, geb. 1938 in
Concordia, Brasilien. Philosophisch- theologische Studien in
Curitiba (Parana) und Petropolis (Rio de Janairo) bei Bonaventura
Kloppenburg und Konstantin Koser. Franziskaner, Priester seit
1964. Spezialstudium in München bei K.Rahner, L. Scheffczyk
und H. Fries. Dann Professor für systematische Theologie am
Philosophisch Theologischen Institut (Instituto Teologico
Franziscano) in Petropolis. Redakteur der Revista Eclesiastica
Brasileira (REE) und der portugiesischen Ausgabe von Concilium,
Direktor der Abteilung für religiöse Ange- legenkeiten
bei der Zeitschrift Vozes, Petropolis. Mitglied der
Theologenkommission der Brasilianischen Bischofskonferenz, der
Konferenz der Orden in Brasilien und der Lateinamerikanischen
Konferenz der Ordensleute.
# BONINO MIGUEZ, Jose, geb 1924 in Santa Fe, Argentinien. 1942 Magister in Argentinien, 1948 Licentiat der Theologie an der Evangelischen Fakultät von Buenos Aires, 1953 Professor der Erziehungswissenschaften in Emory, USA. 1960 Doktor der Theologie am Union Theological Seminary, New Yoric. Pastor der Methodistenkirche in Buenos Aires, Mendoza und in Bolivien. Professor für Systematische Theologie und Konfessionskunde an der Evangelischen Theologischen Fakultät von Buenos Aires (1954-1958) und Rektor (1960-1970). Offizieller Beobachter beim Zweiten Vatikanischen Konzil. Mitglied der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Weltrats der Kirchen, Mitglied des Zentralausschusses des Weltrats der Kirchen. Seit 1977 einer der sechs Präsidenten des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf. #* COMBLIN, Joseph, geb. 1923 in Brüssel.
Studium in Loewen und Malina, katholischer Priester seit 1947.
1950 Doktor der Theologie. Von 1950 bis 1958 in der Seelsorge in
Brüssel tätig, seit 1958 an verschiedenen
lateinamerikanischen Instituten und Universitäten: 1958- 1962
an der Universidad Catolica de Campinas (Sao Paulo, Brasilien),
von 1962 bis 1964 an der Theologischen Fakultät in Santiago
de Chile, von 1965 bis 1972 im Seminario regional de Recife,
welches er 1968 in ein Instituto de Teologia umwandelte (= ITER).
Theologischer Berater von Helder Camara; auch beratend für
Medellin tätig. 1972 Ausweisung aus Brasilien; seitdem in
Talca in einer theologischen Abteilung der Universidad Catolica de
Chile. Von 1968 bis 1973 Assessor an dem IPLA
(Lateinamerikanisches Pastoralinstitut) in Quito, Ekuador, bis
diese Institution in Lateinamerika aufgehoben wurde.Seit 1970 auch
Professur an der Theologischen Fakultät von Loewen. Comblin
gehörte zu den 1976 in Riobamba/ Ekudor zusammengekommenen
Theologen und Bischöfen, welche aus Ekuador ausgewiesen
wurden.
# DUSSEL, Enrique, geb. 1934 in Mendoza,
Argentinien. Katholischer Laie. Licentiat der Philosophie an der
Nationaluniversität von Mendoza, Promotion in Philosophie an
der Universität von Madrid, Promotion in Geschichte an der
Sorbonne und Licentiat in Theologie am Institut Catholique, Paris.
Studien in Mainz und Münster. Zwei Jahre in Israel innerhalb
Equipa Obrero de Paul Gauthier. Professor an der Universidad
Nacional de Cuyo in Mendoza (Argentinien), verlor dort seinen
Lehrstuhl wegen seines politischen Engagements, seither an der
Universität von Mexico. Gab Kurse am Zentrum 'Lumen Vitae' in
Brüssel und am Centro Intercultural de Documentacion
(=CIDOC), Mexico, und Präsident der Comision de Estudio de la
Historia de la Iglesia en America Latina (=CEHILA).
# GALILEA, Segundo, geb. 1928 in Santiago
de Chile, seit 1956 katholischer Priester. Herausgeber der
Zeitschrift 'Pastoral Popular'. Seit 1963 Mitarbeiter der
Pastoralabteilung des Conseja Episcopal de Latino America (=
CELAM) in Mexiko und Ekuador, Leiter des Instituto Pastoral
Latinoamericano in Quito, Ekuador. 1962-1966 Mitarbeiter am Cantro
de Formacion Misio- nera und am CIDOC, Cuernavaca. Danach am
Pastoralinstitut des CELAM in Medellin, Kolumbien.
# GERA, Lucio geb. in Argentinien. Konzilstheologe. Pro- fessor für Dogmatik an der Katholischen Fakultät in Buenos Aires. Leitendes Mitglied der Bewegung 'Sacerdotes para el Tercer mundo' in Argentinien. Katholischer Priester. #* GUTIERREZ, Gustavo, geb. 1928 in Lima, Peru. Immatrikuliert an der medizinischen Fakultät der Universidad Nacional San Marcos in Lima. Nach fünf Jahren Universität - eine Zeit, in der er in studentischen Gruppen mit politischem Engagement mitarbeitete - brach er das Studium ab und begann Philosophie und Theologie im Hinblick auf den Priesterberuf zu studieren. Nach einem Semester in Santiago de Chile Reise nach Europa. Von 1951 bis 1955 Studium der Philosophie und Psychologie an der Universität von Loewen (Licentiat für Psychologie); aus dieser Zeit stammt seine Freundschaft mit Camilo Torres ( der 1953 nach Löwen kam, um Sozialwissenschaften zu studieren). Von 1955 bis 1959 studierte er Theologie in Lyon (Licentiat der Theologie). Ordination zum Priester 1959 in Lima. Von 1959 bis 1960 besuchte er für ein Semester die Gregoriana in Rom. Seit 1960 lebt er in Lima, wo er zunächst Berater der 'Union Nacional de Estudiantes Catolicos' (= UNEC) und dann Professor an der theologischen Fakultät der Universidad Catolica für das Fach 'Sozialwissenschaften und marxistische Philosophie' war. Mitglied des Nationalsekretariats von ONIS. Dann Professor am Institut für Pastoralliturgie in Medellin.
Erste Elemente seines Denkens wurden auf einer Konferenz entwickelt, die von Ivan Illich in Petropolis (Brasilien) 1964 zum Thema der pastoralen Tätigkeit der Kirche in Lateinamerika organisiert war. Gutierrez stellte dort das Konzept einer Theologie als einer kritischen Reflektion der Praxis dar. Wieder aufgegriffen In:
und im ersten Kapitel seiner 'Teologia de la liberacion'. Im Juli 1967 beteiligte sich Gutierrez an einen Kurs über die Armut in Montreal (Kanada). Dort wurde der Arme gleichzeitig als soziale Klasse und als "portador de la palabra" (= geschichtlicher Träger des Wortes) betrachtet. Ein erster Entwurf seiner, Befreiungstheologie gab Gutierrez auf einer Konferenz in Chimbote (Peru) im Juli 1968, der im darauffolgenden Jahr unter dem Titel
veröffentlicht wurde.
* MUNOZ, Ronaldo,geboren 1933 in Santiago
de Chile. Nach einem Architekturstudium 1954 Eintritt in die
Kongregation 'Herz Jesu' in Picpus. Studium der Philosophie und
Theologie im Seminar seiner Kongregation, Ordination zum Priester
1961. Studium in der Gregoriana in Rom , Licentiat dort 1962.
Promotion am Institut Catholique in Paris 1963. Ab 1964
Vorlesungen in Fundamentaltheologie und Dogmatik (ab 1966 an der
Theologischen Fakultät der Universidad Catolica de Santiago
de Chile) und gleichzeitig in der Pastoral in verschiedenen
städtischen Arbeitervierteln. Berater in der Confederacion
Latinoamericana de Religiosos (=CLAR), und im departemento de
laicos del Consejo Episcapal Latinoamericano (=CELAM).
Nach Chile 1972 zurückgekehrt, von 1974 bis 1975 Vorlesungen in Spanien an den Universitäten Las Comillas (Madrid) und Salamanca (Pontificia). Verschiedene wichtige Artikel in 'Mensaje', Santiago, und anderen lateinanierikanischen Zeitschriften. # SCANNONE, Juan Carlos, geb. 1931 in Buenos Aires. Nach dem Doktorat der Philosophie an der Universität München Licentiat der Theologie an der Universität Innsbruck, Studien in Cordoba und in San Miguel/Buenos Aires. Professor der Theologie und Philosophie, Dekan der Philosophischen Fakultät der Universidad del Salvador in San Miguel. Vizepräsident der argentinischen Gesellschaft für Theologie. Mitherausgeber der Zeitschrift 'Stromata'. Katholischer Priester seit 1962, Jesuit seit 1949. # SEGUNDO, Juan Luis, geb. 1925 in Montevideo, Uruguay. Selit 1955 Priester, Jesuit. Studien der Theologie an der Theologischen Fakultät der Gesellschaft Jesu Saint- Albert in Löwen. Studum der Soziologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Paris. Dort Licentiat der Theologie und 1963 Doktorat der Philosophie. 1965-1971 Leiter des Centro Pedro Fabro in Montevideo. Mitarbeiter verschiedener Abteilungen von CELAM. Herausgeber der Zeitschrift 'Perspectivas de Dialogo" (= PD), Montevideo. #* VIDALES, Raul, geb. 1943 in Monterry, Mexiko. Ordination zum Priester 1967. Studium in den USA, Mexiko und Rom. Licentiat der Theologie und Soziologie, durchlief eine intensive Phase der Aktivität mit Basisgruppen Professor am Instituto Pastoral Latinoamericano (= IPLA) in Quito, Ekuador. Arbeitete zusammen mit Segundo Galilea, Josph Comblin, Enrique Dussel und Leonidas Proano an einem Pastoralkonzept für Lateinamerika. Zeitweise tätig im Centro Bartolome de las Casas in Lima, zusammen mit Gutierrez. Auch bei CENAMI, Mexiko. |